Grenzen

Stellen sie sich vor, sie begegnen einem Menschen, der weiß, dass die Erde eine Scheibe ist. Versuchen sie ihn doch mal auf eine Weltumsegelung einzuladen. Werden sie Erfolg haben?

Dieses kleine Eingangsszenario soll ein Grundproblem in der Anwendung der Systemischen Wirkungsausbreitung verdeutlichen. Wenn sie wissen, dass individuelle Fehler immer individuelle Ursachen haben, dass es nur mit Macht und Zwang möglich ist Menschen zu führen oder dass Sie nur durch bekämpfen des Konkurrenten in einem Wettbewerb bestehen können, werden Sie mit der Systemischen Wirkungsausbreitung nicht viel anfangen können.

Eine wesentliche Triebfeder für Veränderung ist der Leidensdruck. Mit der Systemischen Wirkungsausbreitung können wir Fehler erkennen, die auf der Ergebnisebene noch keine Wirkungen gezeigt haben. Damit fehlt der übliche Antrieb, diese Fehler zu beheben. Nur wenn der Leidensdruck aus dem Verstehen der Wirkungsausbreitung entsteht kann sich daraus ein Handlungsimpuls entwickeln.

Ist der Leidensdruck vorhanden, z.B. durch schrumpfende Umsätze, und wir erreichen durch projekt- oder problemorientierte Maßnahmen eine entsprechende Entwicklung zu zweistelligen Zuwachsraten geht der Antrieb zu einer ganzheitlichen Veränderung verloren. Die alten Muster und Denkmodelle sind dann noch zu mächtig.

Um die Systemische Wirkungsausbreitung im Unternehmen als Ressource zu verankern braucht es eine Konstanz über den direkten Leidensdruck hinaus. Diese Konstanz ist nur möglich, wenn sich die Unternehmensleitung verbindlich und über Aktuelles hinaus auf diesen Veränderungsweg einlässt.